PLAYGROUNDED

PLAYGROUNDED 2020

„Es ist Frühling… endlich. Die Sonne wärmt, die Vögel singen und die Blumen leuchten aus allen Ecken. Das Sandspielzeug in der Hand, rennt meine Tochter zum Spielplatz am Ende der Straße. Endlich wieder buddeln, schaukeln, rutschen. Es kann losgehen. 
Doch das Absperrband um den gesamten Spielplatz ist nicht zu übersehen. Traurige Kinderaugen einer Zweijährigen schauen mich fragend an: „Ist die Rutsche krank?“ – „noch nicht, aber damit sie gesund bleibt, müssen wir Abstand halten“ Erstaunlich ruhig packt sie ihr Sandspielzeug, nimmt mich an die Hand und wir gehen nach Hause. Ab jetzt heißt es warten. Warten auf das was auf uns zu kommt; warten dass es schnell vorübergeht und hoffen, dass alles gut ausgeht.“

Mutter mit zweijähriger Tochter, am Absperrband 

Zwischen dem 17. März und dem 07. Mai 2020 wurden im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen Sportanlagen und Spielplätze in NRW geschlossen. Kinder und Jugendliche wurden aus ihren gewohnten Spielbereichen ausgesperrt. Bei der Umsetzung der politischen Vorgaben gingen Angestellte der Ordnungsämter teils sehr kreativ zu Werke. In meiner Serie PLAYGROUNDED habe ich den beklemmenden Anblick dieser, trotz schönstem Frühlingswetter, ungewohnt verwaisten Orte dokumentiert. Ausgewählt wurden die Spiel- und Sportstätten nach dem gewöhnlichen Bewegungsradius von Kindern und Jugendlichen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. 

Gefördert durch ein Stipendium des Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW wird das Projekt unter dem Titel „Mein Playground“ in den kommenden Monaten noch weiterentwickelt.

Dabei soll nicht nur der öffentliche Raum gezeigt werden, aus dem Kinder zeitweise verbannt wurden, sondern Kindern und Jugendlichen auch die Möglichkeit gegeben werden, sich aktiv an dem Projekt zu beteiligen. Bereits von August bis Oktober 2020 wurden Bilder des Projektes in der Outdoor-Ausstellung Königsfarben. Kultur & Corona - gemeinsam auf Abstand“ gezeigt. 
Seit 2021 sind Motive der Serie in die Sammlung des Haus der Geschichte in Bonn vertreten.

Einzelne Motive wurden durch den nationalen Fotografenverband Freelens e.V. ausgewählt, um Teil eines Gemeinschaftsprojektes zum Corona-Jahr 2020 zu werden. 

50 Fotograf*innen bringen den Call it Corona - Bildband, Deutschlands umfangreichstes Fotobuch aus der Coronazeit raus. Noch bis zum 2. April 2023 könnt ihr uns dabei unterstützen.

Ausstellungen - Berichterstattungen

Bericht über "Mein Playground"

General Anzeiger Bonn, 2021

Freelense e.V. - Call it Corona

Freelens e.V. - Crowdfunding bis 9.April 2023 auf Startnext